Ich werde immer wieder nach Rezepten gefragt. Hier sind ein paar.

Mein "Geheimnis" bei deftigen Eintöpfen ist: Alles getrennt anbraten und erst später zusammenkippen. Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Es vermanscht nicht, und die "Röststoffe" machen den Geschmack aus. Kostet allerdings auch mehr Zeit.

Gerichte lagern: Das frischgekochte Essen HEISS in Schraubgläser abfüllen, diese auf der Fensterbank (oder im Wasserbad) abkühlen lassen und dann in den Kühlschrank stellen. Halten sich lange (ein bis zwei Wochen ohne Probleme).

Wichtig: Wenn man frische Kräuter einem solchen Essen zugibt, welches man länger lagern will, dann MUSS man das Essen vor dem Abfüllen in Gläser noch einmal aufkochen, damit auch die Kräuter keimfrei werden. Alles, was ins Glas kommt, muss einmal erhitzt sein.

Man kann die Sachen natürlich auch „richtig“ einkochen. Wie das geht, erfährt man hier.

Viele Grüße und viel Spaß

Andreas

 

Möhrencremesuppe mit Ingwer und Krabben

1 kg Möhren
1/2 kg Kartoffeln
gekörnte Brühe
flüssige Schlagsahne
ein Schuß Weißwein
Saft von 1/4-1/2 Zitrone
gemahlener Pfeffer
reichlich Dill gehackt
Krabben nach Geschmack, klein geschnitten
Ingwer (sehr fein gerieben)

Möhren und Kartoffeln schälen und kleinschneiden, in Wasser mit gekörnter Brühe 10 min. kochen, nicht abgießen, sondern geriebenen Ingwer drunterrühren und etwas abkühlen lassen. Im Pürierer unter notwendiger Wasserzugabe pürieren, Konsistenz einstellen. Abschmecken mit den oben genannten Zutaten, ggfs. auch noch mal Brühe hinzufügen.

Hinweise: Weißwein und Zitrone eher dezent einsetzen. Vom Dill nur die feinen Spitzen verwenden. Vor dem Servieren eine Weile durchziehen lassen.

 

Indische Linsen (oder was man hier so für indisch hält)

1 kg rote Linsen
4 Gemüsezwiebeln
4 Lorbeerblätter
2 TL Salz
10 Nelken (gemahlen)
10 Kardamomkapseln, davon nur die Kerne, gemahlen (gibt's auch gemahlen oder zumindest geschält zu kaufen)
2 TL Curry Mild Madras
1 TL Kurkuma (andere Namen: Turmerec, Haldi)
1/2 TL Cayenne
1 TL Zimt gemahlen
3 Knoblauchzehen, durchgedrückt
125 g Tomatenmark
1 große Dose Schältomaten
1 Bund Petersilie gehackt (inklusive Stengel)
gekörnte Brühe zum Abschmecken
Joghurt und Fladenbrot zum Servieren

Linsen waschen (einmal in Wasser durchspülen) und in reichlich Wasser (Menge etwa doppeltes Linsenvolumen, kein Salz) langsam zum Kochen bringen. Entstehenden Schaum abschöpfen, Garzeit ca. 20 min. Die Linsen zerfallen fast vollständig, das ist normal.
Die feingehackten Zwiebeln mit den Lorbeerblättern in Öl bei mäßiger Hitze bräunen, am Ende Knoblauch dazugeben und kurz mitdünsten.
Gewürze mischen. Dosentomaten grob hacken.
Gewürzmischung, Zwiebelmasse, Tomatenmark, Dosentomaten und Petersilie zu den Linsen geben, noch einmal aufkochen. Mit Gemüsebrühe und/oder Salz die Feinabschmeckung vornehmen.
Wichtig: Vor dem Essen mehrere Stunden durchziehen lassen! Das lohnt sich! Mit Joghurt und Fladenbrot servieren.

Hinweis: 1 kg Linsen ergibt ca. 4,5 Liter fertiges Gericht, was eine ganze Menge ist.

 

Kohlrübeneintopf

2,5 kg Kohlrüben (Steckrüben, Wruken) - lieber wenige große als viele kleine, großzügig geschält und in Würfel geschnitten
1 kg Kartoffeln (festkochend), geschält und in Würfel geschnitten
6 Gemüsezwiebeln
750 g Schweinebauch in Scheiben (kann man auch weglassen, schmeckt trotzdem :-)
Kümmel, Majoran, Gemüsebrühe (Pulver), Butter

Fleisch in etwas Butter nicht zu scharf anbraten, es soll ein wenig bräunen. Fleisch herausnehmen und dann die gehackten Zwiebeln schmoren (ggfs. noch etwas Butter zugeben), bis sie gut braun und "zu einer Masse verschmort" sind. Zwiebeln herausnehmen und dann (wieder mit etwas Butter) die gewürfelten Kartoffeln anschmoren. Sobald die etwas "anbrennen", die Kohlrüben zugeben, etwa 1,5 Liter Brühe sowie großzügig Kümmel und Majoran. Kochen lassen, bis es gar ist, dann das mittlerweile kleingeschnittene Fleisch und die Zwiebeln dazu. Alles noch einmal aufkochen lassen.
Sämig bekommt man den Eintopf durch Rühren: Dabei werden Rüben und Kartoffeln etwas "abgerundet" und verteilen sich in der Brühe. Ggfs. noch etwas Brühe zugeben, wenn es einem zu dick erscheint.

 

Rotes Curry mit Kartoffeln, Tofu und Bohnen

3 Gemüsezwiebeln, gehackt
6-8 Kartoffeln, geschält und gewürfelt
0,75 Liter Kokosmilch
1 EL rote Currypaste
50 g getrocknete oder 500 g frische grüne Bohnen (in kurzen Stücken)
400 g Tofu in Würfeln
1/4 Glas (50 g) Chilli mit süßem Basilikum
gekörnte Brühe, Salz, Sojasoße
Saft einer halben Zitrone
reichlich frischer Koriander, gehackt

Zwiebeln gehackt in Bratöl anbraten, herausnehmen. Kartoffeln gewürfelt anbraten, bis sie leicht "anbrennen". Currypaste untermischen, mit einer Tasse Wasser ablöschen. Kokosmilch und Bohnen dazugeben. Garen. Kurz vor Ende der Garzeit den Tofu und Chilli mit süßem Basilikum dazu. Am Ende den Zitronensaft und den Koriander. Ggfs. mit Sojasoße/Salz abschmecken.

 

Berliner Linseneintopf

500 g Linsen (braune Tellerlinsen oder auch edlere Sorten)
400 g Fleisch, also magerer Speck oder Würstchen (Wiener oder Polnische) nach Belieben (auch halb und halb)
1 großes Suppengrün (Sellerie, Pastinake, Möhre, Lauch)
3 Möhren zusätzlich
750 g Kartoffeln
1/2 Staudensellerie
125 g getrocknete Pflaumen
2 große Zwiebeln
reichlich Petersilie
ggfs. frischer Koriander (gibt's oft beim türkischen Gemüsehändler)
gekörnte Brühe und/oder Salz
3 Esslöffel Zucker
Essig

Linsen über Nacht in 3 l Wasser einweichen und am nächsten Tag zum Kochen bringen. Während sie köcheln, die Zutaten schneiden:
Gemüse in mundgerechte Stücke, Speck würfeln, Würste in Scheiben, Pflaumen in kleine Stückchen, Zwiebeln hacken, Petersilie und Koriander in einzelne Blätter zerlegen. Nach und nach zu den Linsen geben, die Kartoffeln und Möhren zuerst, später die "kurzkochenden" Gemüse wie Lauch, Sellerie, Pastinake, Lauch, Staudensellerie, Pflaumen. Speck kann man von Beginn an mitkochen, Würstchen hingegen kommen erst ganz zum Schluss hinein. Der Eintopf ist fertig, wenn die Kartoffeln und Möhren gar sind.

Zwiebeln separat in Butter bräunen, die Petersilie kurz mitschmoren und dann alles in den fertigen Eintopf. Korianderblätter auch hinein. Dann noch einmal aufkochen.

Mit Brühe/Salz, Zucker und Essig abschmecken.

 

Miesmuscheln in Weißwein
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(für 3 Personen, wie wir jetzt wissen. Bei nicht ganz so großem Hunger vielleicht auch 4 ...)

2 kg Miesmuscheln
mit kaltem (!) Wasser abspülen, beschädigte aussortieren, Bärte entfernen. Leicht offene Muscheln sind OK. Deutlich offene Muscheln testen: Wenn sich die Schalen unter einem kalten Wasserstrahl wieder schließen oder zumindest dorthin bewegen, lebt die Muschel noch und ist OK. Grundsätzlich ist das heutzutage mit verdorbenen Muscheln wohl weniger ein Thema als früher.

Man kocht Miesmuscheln in wenig Sud, weil aus den Muscheln selbst noch viel Wasser austritt.

1 Bund Suppengrün (Möhre, Lauch, Sellerie)
3 Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
in feine Streifen schneiden und in
40 g Butter plus 2 Esslöffeln Olivenöl andünsten. Nach einer Weile
250 ml Weißwein und 250 ml Wasser dazugeben, alles etwa 10 Min. ohne Deckel etwas einkochen lassen.
1/2 Teelöffel Salz und gemahlener weißer (!) Pfeffer.
Die Muscheln in den Sud geben, Deckel schließen und 7-10 Minuten bei starker Hitze kochen lassen. Topf ab und zu rütteln, aber nicht rühren (macht zu viel kaputt). Die Muscheln sind fertig, wenn sie sich geöffnet haben.
Gehackte Petersilie über die Muscheln geben, ggfs. jetzt ein bisschen vorsichtig "umwälzen" und servieren.

Dazu passt Weißbrot und natürlich Weißwein.